Dresdener Klangpracht
Mehrchörige Meisterwerke von Heinrich Schütz, in Form
einer barocken Pracht-Vesper zum Klingen gebracht,
versprechen ein besonderes audiophiles Erlebnis. Wenn
dann noch Spezialisten wie der Kölner Kammerchor und das
Collegium Cartusianum unter Peter Neumann agieren, wird
das Wohnzimmer zur Dresdener Hofkirche ...
Die Kleinen Geistlichen Konzerte – die liturgischen
Atempausen zwischen den ausladenden mehrchörigen
Kompositionen – sind ein prächtiger Beweis dafür, dass man
in schlechten Zeiten auch exzellente Musik komponieren
kann: Schütz schrieb viele seiner virtuosen Vokal- und
Instrumentalwerke unter dem Einfluss des 30jährigen
Krieges, während dessen die Finanzmittel und
Männerstimmen rar wurden ...
Virtuose Dramatik
In besseren Zeiten komponierte Schütz auch für große
Besetzungen, wie wir sie etwa in den Symphoniae sacrae
oder den klangprächtigen Psalmen Davids finden. In beiden
Werkgattungen, den kleiner besetzten Concerti oder den
vielstimmig angelegten Festmusiken, hängte Schütz seine
komponierenden Zeitgenossen geradezu eindrucksvoll ab:
Alle seine Werke bestechen durch eine hohe Dramatik und
den virtuosen Umgang mit der Sprache ...
Authentische Raumwirkung
Die ungezählten Mitwirkenden der barocken Prachtmusiken
sorgten schon um 1650 für bis dato ungeahnten
Abwechslungsreichtum, besonders dann, wenn – wie bei
dieser Einspielung – die Solisten, Instrumentalisten und
Chöre auf verschiedenen Positionen im Raum verteilt
musizierten.