Kunstwerk
Mit politisch-moralisch ambitionierten Opern ist
Grigori Frid einem größeren Publikum auch
außerhalb seiner russischen Heimat bekannt
geworden. Seine Kammermusik ist weniger
populär, dabei gibt es da Einiges zu entdecken, wie
John Finucane und Elisaveta Blumina mit der
Ersteinspielung der beiden Klarinettensonaten
eindrucksvoll unter Beweis stellen. Spielwitz und
Klangschönheit, Virtuosität im Umgang mit
Tonalität und Instrumentation zeigen ein
kompositorisches Talent, das vom regen Austausch
mit den Größten seiner Zeit geprägt ist.
Netzwerk
Das kam nicht von ungefähr: Als Frid ziemlich
genau in der Mitte seines fast hundert Jahre
währenden Lebens den Moskauer
Jugendmusikclub gründete, war die segensreiche
Wirkung dieser kulturellen Klassik-Oase inmitten
der drückenden Sowjetgegenwart noch nicht
abzusehen. Schnittke, Gubaidulina, Denisov und
Kantcheli hoben ihre Werke hier aus der Taufe, mit
Schostakowitsch, Gilels, Bashmet und Richter
waren aktuelle und spätere Weltstars zu Gast.
Schon als Kind konnte Frid diese besondere
Atmosphäre schnuppern: Im Elternhaus spielten
Nathan Milstein und Vladimir Horowitz im Duett…
Beiwerk
Dabei war die Musik für Frid nicht alles: Spät
begann er, in Öl zu malen; etliche Einzelausstellungen
belegen die hohe Qualität seines
bildnerischen Schaffens. Und in einem Alter, in
dem Andere sich zur Ruhe setzen, beginnt Frid zu
schreiben: Essays über Musik, Memoiren und ein
umfangreicher Roman entstehen. Bis zu seinem
Lebensende leitete Frid den Moskauer
Jugendmusikclub; heute trägt er seinen Namen!
Meisterwerk
Die viel zu wenig bekannte Musik aus dem 20. und
21. Jahrhundert liegt Elisaveta Blumina besonders
am Herzen. Für ihre Trio-Einspielung mit Werken
von Françaix, Poulenc und Previn erhielt sie den
„ECHO Klassik“. Mit John Finucane setzt sie dieses
Engagement jetzt fort: In feinster Super Audio CDQualität
aufgenommen, lässt diese Neuentdeckung
keine Wünsche offen!