Kleinod
Mit „Preziosa“ öffnet MDG sein Schatzkästchen an feinen musikalischen Kostbarkeiten, die wie auf einer Perlenkette den Werdegang des audiophilen Labels schmücken. Zum Auftakt gibt´s Gioacchino Rossinis „Petite Messe solennelle“, die erste MDG-Aufnahme überhaupt und bislang nicht auf CD erhältlich. Der Live- Mitschnitt von 1976 macht klar: Kompromisslose Qualität in musikalischer wie klanglicher Hinsicht sind von Anfang an das Markenzeichen von MDG.

Juwel
So wenig Technik wie möglich, so viel wie nötig: das Klangkonzept von MDG stellt die Musik absolut in den Vordergrund. Nur eine Handvoll Mikrofone wurden bei dieser Produktion eingesetzt, die eher zufällig als LP ein größeres, begeistertes Publikum fand. Die Fachpresse war sich einig: „die Lieblingsplatte… - hervorragende Räumlichkeit…“ (Stereoplay), „musikalisch wie aufführungstechnisch höchstwertiges Ereignis“ (FonoForum) und vergab Bestbewertungen.

Pracht
Das liegt sicher ganz besonders an der zupackenden und gleichzeitig beseelten Musizierweise des Bachchor Gütersloh, den Hermann Kreutz über Jahrzehnte zu einem Spitzenensemble mit überregionaler Strahlkraft geformt hatte. Zusammen mit den vier Solisten und der aparten Instrumentalbesetzung aus zwei Klavieren und Harmonium gelangen Rossinis unvergleichliche Melodiebögen zu selten erlebter Blüte.

Kostbarkeit
Bereichert wird die liebevoll remasterte Edition durch unterhaltsame Geschichten, die Produzent Werner Dabringhaus rund um die musikalischen Preziosen unnachahmlich zu erzählen weiß. So wird – nicht zuletzt als Reverenz an den vor einigen Jahren urplötzlich aus dem Leben gerissenen Partner Reimund Grimm – ein wunderbares Stück Historie der Musikaufzeichnung auf vergnügliche Weise lebendig.