Grave
Sensationell: Niemand war bislang auf die Idee
gekommen, Händels Clavierwerke auf einem 16-Fuß-
Cembalo aufzunehmen. Siegbert Rampe ist „der“
Kenner und Liebhaber für historische Instrumente,
und er hat mit dieser CD wieder eine absolute Rarität
geschaffen, zumal er erneut mit Ersteinspielungen
überrascht.
Allemande
Die meisten Clavierwerke von Georg Friedrich Händel
entstanden von 1703 bis 1706, in seinen „Hamburger
Jahren“. Hier lernte der Komponist auch die großen
zweimanualigen, mit einem zusätzlichen 16-Fuß-
Register ausgestatteten Cembali der norddeutschen
Instrumentenbauer kennen und so sehr schätzen,
dass er sich eines davon später sogar nach London
liefern ließ. Möglicherweise stammte das Instrument
von Christian Zell, nach dessen Vorbild Matthias
Kramer das Cembalo gebaut hat, das Siegbert
Rampe bei dieser Einspielung präsentiert.
Gigue
Die großen Cembali nach Hamburger Bauart
zeichnen sich durch ihr weites Tonspektrum aus, und
sie waren im frühen 18. Jahrhundert so beliebt, weil
sie den prunkvollen Klang eines Orchesters vom
tiefsten Bass bis in den Diskant nahezu perfekt
imitierten. Sie waren natürlich das Prestigeobjekt der
höchsten Stände aber auch unter Musikern weit
verbreitet. So wissen wir, dass auch Johann
Sebastian Bach solche Instrumente besaß.
Air
Es ist dem Spürsinn von Siegbert Rampe zu
verdanken, dass diese Aufnahme auch zwei Händel-
Kompositionen enthält, die niemals zuvor eingespielt
wurden: Eine davon, die Chacone G-Dur HWV 430,
gilt als Urfassung seines berühmten „Air“.