Halbzeit
“Am Ende wird wohl die vollständigste
Gesamtaufanhme stehen, die jemals auf Schallplatte
vorlag ...” – ein Projekt des Leipziger Streichquartettes,
das “fast einhelliges Lob von den
Musikktitikern im In- und Ausland einheimste”
(FONOFORUM).
Vorbilder
Gerade 16 Jahre war das Genie Schubert, als er sein
Quartett D 74 seinem Vater widmete - zugleich eine
Hommage an Mozarts mitreißende Theatermusiken,
von deren Tonfall er sich im Laufe der Komposition zu
befreien scheint. Der große Atem des Werkes läßt in
dieser außergewöhnlichen Komposition eine
Vorübung zur 1. Sinfonie erahnen.
Ungenügend
Rätsel um die Entstehung gab das Quartett in Es D 87
auf: Ist es ein Jugendwerk? Ist es das von Schubert
1824 angekündigte “Spätwerk”? Erst heute wissen
wir, daß es dem Quartett D 74 an die Seite zu stellen
ist – es entstand etwa 1813, als der junge Komponist
wegen seiner Probleme mit dem Mathematikunterricht
gerade aus dem Stadtkonvikt herausgeworfen werden
sollte ...
Stürmisch
Überliefert vom Streichquartett D 103 ist nur der 1.
Satz (und der auch noch unvollständig). Das
“Quartetto”, wie Schubert mit gelenker Schrift im April
1814 über die ersten Takte seiner Komposition
schrieb, ist eine typische “Sturm- und Drang-
Komposition”, mit affektgeladenen Crescendi und
wilden Agitati. Die Handschrift bricht am Ende der
Papierlage ab; die Schriftzüge werden plötzlich fahrig,
Schreibfehler häufen sich, werden halbherzig
korrigiert und nachlässig ausgestrichen - eine
kompositorische Sackgasse?
“Unbestechliche Kompetenz” (STEREOPLAY)