Zufällig!
Ein spontaner Konzertbesuch gab den Ausschlag:
Atemlos folgte das Festspielpublikum den hingezauberten
Klängen der Schubert-A-Dur-Sonate „Diese
Sonate müssen wir aufnehmen“ und – Zufall Nr. 2 –
spontan fand sich im überfüllten Reisetagebuch des
Pianisten ein freier Termin für die Aufnahme. Ergebnis:
Eine Super-Audio-CD, die jetzt zeitgleich veröffentlicht
wird mit der Entscheidung der Internationalen Jury des
Midem Classical Award, Christian Zacharias zum
Künstler des Jahres 2007 zu erklären. Gratulation!
Überfällig!
Aus Schuberts Hand sind an die 500 Tänze überliefert.
Von vielen existiert jedoch nur eine flüchtige Ideenskizze
– so als hätte sie der Komponist nach genialer
Improvisation flugs notiert. Sie wurden gerne bei den
„Schubertiaden“ im privaten Kreis seiner Freunde
genutzt. Überliefert ist auch ihr konzertanter Vortrag –
etwa nach der Aufführung von ein bis zwei Sonaten. Ein
recht zwangloser Übergang von der Kunst- zur
Lebenswelt. Nur wenige Pianisten sind den scheinbar so
schlichten Tänzen mit der Federleichtigkeit gewachsen,
mit der sie Zacharias hier auf einem Steinway-DKonzertflügel
interpretiert.
Auffällig!
Kurz vor seinem Tod hat Franz Schubert eine Sonaten-
Triologie geschaffen, denen die unterschiedlichen
Tonarten eine spezielle Programmatik geben.
„Jugendliche Heiterkeit und Gottesvertrauen“ symbolisiert
die im Sommer 1828 entstandene Sonate in ADur.
Ihr erster Satz enthält ein Element, das Schubert
auch für die beiden anderen Werke aufgegriffen hat: eine
kurze prägnante, rhythmische Floskel, die er dem Lied
„Der Atlas“ aus dem Schwanengesang-Zyklus
entnommen hat.
Fällig!
Kein Zweifel: Christian Zacharias gehört zur pianistischen
Weltelite. Zahlreich sind die Preise und
Auszeichnungen, die seine Veröffentlichungen bei MDG
begleiten. So verwundert es nicht, dass seine
Einspielung des Forellenquintetts (mit dem Leipziger
Streichquartett) der bei einem Blindvergleichstest der
Rezensenten des Fachmagazin „Répertoire“ alle
anderen 21 Aufnahmen eindeutig auf die Plätze verwies.