Expedition
Mit dieser Einspielung erweitert MDG den facettenreichen
Katalog des Schweizer Komponisten Frank
Martin durch die groß besetzten Orchesterwerke. Das
Sinfonieorchester der norwegischen Hafenstadt
Stavanger unter der Leitung seines Chefdirigenten
Steven Sloane präsentiert Sechs Monologe aus
Jedermann, die Suite aus der Oper „Der Sturm“ und die
„Symphonie concertante“. Eine weitere Entdeckung: die
klangvolle Baritonstimme von Thomas Oliemans.
Faszination
Frank Martin hatte zum Musiktheater stets eine enge
Beziehung. Seine besondere Vorliebe galt dabei den
Mysterienspielen. Es wundert daher nicht, dass er sich
auf dem Salzburger Domplatz auf Anhieb vom
„Jedermann“ verzaubern ließ. Er widmete der Hauptperson
sechs Monologe, zuerst in einer Version für
Bariton und Klavier, später kam die hier eingespielte
Orchesterfassung hinzu.
Transformation
Die „Petite Symphonie concertante“ geht auf eine Bitte
des Basler Mäzens und Dirigenten Paul Sacher zurück.
Zunächst komponierte Martin ein Werk für Kammerorchester
mit solistischen Einlagen von Klavier, Harfe
und Cembalo, später schuf er diese Fassung für großes
Orchester. Shakespeares Lustspiel „Der Sturm“ hat den
Komponisten sehr fasziniert. Zuerst verwandelte er fünf
Gesänge des Luftgeistes Ariel in eine zauberhafte Musik
für A-Cappella-Chor, dann schuf er auf Basis des
Lustspiels eine Oper, um schließlich aus Teilen der Oper
die hier aufgenommene Suite für Bariton und Orchester
zusammenzustellen.
Expansion
Das Sinfonieorchester Stavanger macht bereits seit
Jahrzehnten international von sich reden. Seine beiden
Schwerpunkte Alte und Zeitgenössische Musik sowie das
große Repertoire norwegischer Kompositionen aus dem
20. Jahrhundert und die hohe künstlerische Qualität des
Klangkörpers machen die Musiker aus Stavanger zu
einem unverzichtbaren Bestandteil des europäischen
Konzertkalenders. Die Verpflichtung von Steven Sloane
als Chefdirigent, die deutliche Aufstockung der
Musikerstellen und der Bau einer neuen Konzerthalle
haben dem Orchester zusätzlichen Schwung verliehen
und setzen deutliche kulturpolitische Akzente.