Linkshänder
Beeindruckend muss Ferdinand Ries auf dem
Klavier gewesen sein: Beethoven, selbst ein
begnadeter Pianist, vertraute ihm sogar die
Uraufführung seines 3. Klavierkonzerts an. Die
beiden kannten sich aus gemeinsamen Bonner
Tagen, als die Eltern Ries den Halbwaisen
Ludwig in ihre Familie aufnahmen. In Wien wurde
Ries Beethovens rechte Hand, und was sich der
14 Jahre jüngere beim großen Vorbild
abschaute, zeigt das Franz Ensemble auf
beeindruckende Weise auf seiner Debüt-SACD:
Brillante Virtuosität trifft auf klassische Form,
Tradition erscheint im neuen Gewand – ein ganz
besonderer Auftakt zum großen Beethoven-
Jubeljahr!
Doppelpass
Durchaus experimentierfreudig überrascht Ries´
Sextett mit originellem Instrumentarium: Zum
solistischen Klavier gesellt sich eine ebenfalls
äußerst anspruchsvoll gesetzte Harfe, während
Klarinette, Horn und Fagott über dem Fundament
eines Kontrabasses geradezu
orchestral begleiten. Bezaubernde Klänge
entstehen durch die filigranen Arabesken, die
Klavier und Harfe sich gegenseitig zuwerfen –
wohl einzigartig in dieser Form!
Kleinspielfeld
Auch im Oktett kann der Pianist solistisch
brillieren – ein Klavierkonzert en miniature. Nicht
von ungefähr erinnert der Beginn an Beethovens
5. Klavierkonzert; der stürmische Mittelteil des
langsamen Satzes lässt jedoch bereits
romantisches Empfinden erahnen. Das
Streichtrio, von außen betrachtet ganz in
klassischer Tradition, verweist auf die
Virtuosenkunst eines Paganini, eingebettet in
einen raffinierten Satz, der alle drei Stimmen
gleichberechtigt zu Wort kommen lässt.
Mannschaftsspiel
Unbekannte Musik in ungewöhnlichen, gerne
auch großen Besetzungen – das ist die
Spezialität des Franz Ensembles. Die jungen
Musiker um den Klarinettisten Maximilian Krome
haben keine Scheu, Neues auszuprobieren. In
feinster Super Audio CD-Technik produziert,
kommen die klanglichen Qualitäten des
Ensembles auf diesem Debütalbum besonders
vorteilhaft zur Geltung.