Felix Conjunctio
Mendelssohn verfügte mit 16 Jahren bereits über mehr
musikalische Erfahrungen als so mancher
zeitgenössische Komponist am Ende seines Lebens.
Das Leipziger Streichquartett beendet die jetzt schon
hochdekorierte Gesamteinspielung mit dem Oktett Es-
Dur – dem Jahrhundertwerk eines Jugendlichen.
Dream Team
Mendelssohn selbst schätzte das Oktett in besonderem
Maße, denn er ließ es später nicht nur als op. 20
drucken, sondern führte es auch mehrfach noch selbst
auf – mit Musikern, die dem „Who is Who“ der
Kompositionswelt entnommen zu sein scheinen: Niels W.
Gade, Ferdinand David, Moritz Hauptmann...
Geistesblitz
Das Oktett ist nicht einfach ein doppeltes Streichquartett;
es präsentiert acht gleichberechtigt geführte Stimmen,
die nicht selten avantgardistisch zusammengefügt sind:
Der kühnste Satz ist das Scherzo – ein Allegro
leggierissimo im 2/4-Takt – der Typus des „Elfen-
Scherzos“, der später für Mendelssohn so
charakteristisch werden sollte. Fanny: „Die einzelnen
Tremulando-Schauer, die leicht aufblitzenden Pralltriller
– alles ist neu, fremd und doch so ansprechend, so
befreundet, man fühlt sich so nahe der Geisterwelt...“
Spielsachen
März 1823, abgeschlossen und erklang wenig später
in den „Sonntagsmusiken“, zu denen sein Vater die
ersten Musiker Berlins einlud – Welche Starthilfe für die
Phantasie seiner Sprösslinge!
Gemeinheit
„Mendelssohns Meisterschaft dokumentiert sich in
seinen Quartetten – das hat er mit den Mitgliedern des
Leipziger Streichquartetts gemein“, formulierte es
FonoForum – und die anderen Fachleute legten nach:
„...first choice“ (BBC Music Magazine) – „...Tout y est
luxe, calme ... et musique.“ (Diapason) – „Benchmark“
(BBC) – „... das Beste, was derzeit zu haben und zu
erleben ist.“ (Crescendo).