Punktlandung
Nicht nur in puncto „Senkrechtstarter“ dürfte das
Leipziger Streichquartett sich mit Felix Mendelssohn
wesensverwandt fühlen – beide Namen werden in
zunehmenden Maß in einem Atemzuge genannt,
wenn es um aufsehenerregende Neuigkeiten des
Plattenmarktes geht: Die BBC katapultierte das
Volume 1 der Quartette auf die Position „Top-CD des
Monats“.
Steigflug
Die Quartette, die auf dieser CD zusammengefasst
sind, zeigen Mendelssohn auf dem Wege zum reifen
Künstler: Der Zyklus op. 44 ist in seiner
klassizistischen Ausgewogenheit eine wichtige Station
des Weges, der im Streichquartett op. 80 endet – ein
Prozess, den sich Mendelssohn übrigens ganz und
gar nicht leicht machte. Als „böse Gewohnheit“, die er
„gern ablegen möchte und nicht kann“,
charakterisierte er seinen Hang zur Selbstkritik, die
auch die Arbeit am Streichquartett schwer werden
ließ.
Erinnerung
1847 komponierte Mendelssohn das hier eingespielte
Andante (olim op. 81, 1) und Scherzo (olim op. 81, 2)
- beide Kompositionen wirken wie eine Reminiszenz
an vergangene, unbeschwerte Zeiten, die es in
seinem letzten Lebensjahr, besonders nach Fanny
Mendelssohns Tod, kaum mehr gab.
Kunstflug
Hört man Mendelssohns Streichquartett op. 80 zum
ersten Mal, überrascht die unerwartet schroffe und
hitzige Tonsprache mit vorwärtsweisendem, fast
expressionistischem Charakter. In allen vier Sätzen
bricht er mit der organischen Harmonie, und das
rhythmische Moment tritt in den Vordergrund. Kurze
Zeit nach der Vollendung des Werkes, am 4.
November 1847, stirbt Mendelssohn in seiner
Leipziger Wohnung.
Miles & more
„If there is a Leipzig sound, this it is!“ (NEW YORK
TIMES) – „First rate performance...“ (BBC) – „... most
attractive ...“ (GRAMOPHONE) – „... Referenz“
(FONOFORUM) – „... parfaite ...“ (DIAPASON).