beliebt
Seine Sinfonie-Kantate „Lobgesang“ muss Felix
Mendelssohn Bartholdy besonders geschätzt haben.
Als 2. Sinfonie sollte sie gedruckt werden; komponiert
waren allerdings neben der schon veröffentlichten
Ersten bereits die „Italienische“ und die
„Reformations-Sinfonie“. In Winterthur erlangte das
Werk schon kurz nach der Veröffentlichung eine
umjubelte Aufführung. Und so steht die Neuaufnahme
des Musikkollegiums in bester Tradition; mit
Chefdirigent Douglas Boyd am Pult wird gleichzeitig
der Winterthurer Sinfoniezyklus bei MDG aufs
Prächtigste vollendet.
besonders
Den Zeitgenossen außerhalb der Schweiz war die
Verbindung von drei Sinfoniesätzen mit einer
immerhin neunteiligen Kantate eher suspekt; wenige
Jahre zuvor erst hatte Beethovens 9. Sinfonie mit
„Freude, schöner Götterfunken“ erstmals das
Experiment gewagt, allerdings in deutlich bescheidenerem
Umfang. Dabei fasziniert, wie virtuos Mendelssohn
die instrumentalen und vokalen Teile verknüpft.
Am auffälligsten ist dies mit der eröffnenden Fanfare,
die später vom Chor auf den Text „Alles, was Odem
hat, lobe den Herrn!“ aufgenommen wird. Aber auch
im Sopran-Solo „Lobe den Herrn, meine Seele“ ist
diese Fanfare präsent und zieht sich wie ein roter
Faden durch das ganze Werk.
beseelt
Mit Lisa Larsson, Malin Hartelius und Jörg Dürmüller
steht dem Musikkollegium ein bestens aufgelegtes
Solistentrio zur Seite. Man höre nur einmal das
zauberhafte Sopran-Duett „Ich harrete des Herrn“;
oder den ergreifenden Moment, wenn der Tenor die
bange Frage aufwirft: „Hüter, ist die Nacht bald hin?“
und, nach einer gefühlten Unendlichkeit Lisa Larssons
engelhafter Sopran antwortet: „Die Nacht ist
vergangen!“; und wenn dann das fabelhafte Ensemble
Corund mit dem vollen Orchester bestätigt: „Die Nacht
ist vergangen!“, fühlt man auch vor den heimischen
Lautsprechern die Sonne aufgehen!
bestens
Mittendrin, statt nur dabei: In MDGs dreidimensionaler
2+2+2-Aufnahme, mit allerfeinster SACD-Technik
aufgezeichnet, kommt die Live-Atmosphäre des
Konzertmitschnitts greifbar nahe ins heimische
Wohnzimmer. Die eindrucksvolle Akustik der Winterthurer
Stadtkirche tut das Übrige, um die grandiose
Klangpracht des Meisterwerks zur bestmöglichen
Entfaltung zu bringen. Ein großartiges Konzerterlebnis!