Zentrum
Zum vierten Mal meldet sich Elisabeth Roloff mit einer
einfühlsamen Einspielung aus der heiligen Stadt.
Diesmal stellt die in Jerusalem lebende Organistin die
romantische Orgel der Ascension Church und eines der
Kernlieder evangelischer Kirchenmusik in den
Mittelpunkt ihrer Aufnahme: „Jerusalem, du hochgebaute
Stadt“ gehört zu den Chorälen, die immer
wieder als Ausgangspunkt für Improvisation und
Interpretation dienten.
Klangraum
Mit der Eröffnung der Himmelfahrtskirche der Auguste-
Viktoria-Stiftung in Jerusalem am 9. April 1910 wurde
gleichzeitig die neu gebaute Wilhelm-Sauer-Orgel
eingeweiht. Sie hat zwei Manuale und Pedal mit
insgesamt 24 Registern und verfügt bis heute über
pneumatische Kegelladen sowie das typisch grundtönige
romantische Klangkolorit.
Hochkultur
Max Reger ist einer der Hauptvertreter romantischer
Orgelmusik jener Zeit. Seine Werke reichen von groß
angelegten Choralfantasien bis hin zu kleineren
gottesdienstlichen Formen. Das Choralvorspiel
„Jerusalem, du hochgebaute Stadt“ stammt aus einer
Sammlung von 52 Werken, mit denen Reger ganz
bewusst das Niveau liturgischen Orgelspiels in seiner
Zeit heben wollte. Abgerundet wird die Aufnahme durch
Bearbeitungen zum Jerusalem-Choral aus der Feder von
Sigfrid Karg-Elert und Karl Hoyer.
In einer Sonate von Mendelssohn-Bartholdy sowie Liszts
B-A-C-H kann das Instrument überdies sein gesamtes
Potenzial an romantischer Klangfarbe ausbreiten.
Einkehr
Elisabeth Roloff fand auf ihrem Weg durch die großen
Kathedralen und Konzertsäle der Welt (Royal Festival
Hall London, Notre Dame Paris, Alte Oper Frankfurt etc.)
einen beruflichen Ruhepunkt in der berühmten
Erlöserkirche der Jerusalemer Altstadt. Die Alain-
Schülerin gilt seitdem als intime Kennerin der
Orgellandschaft in der heiligen Stadt, „which merits the
highest recommondation“ (Fanfare).