gefördert
Über 200 Kompositionen finden sich in Ewald
Sträßers Werkkatalog, allein dreizehn Nummern
für Violine und Klavier. Gudrun Höbold und Eri
Uchino haben aus dem völlig vergessenen
Fundus dieses Rheinländers, der von
Zeitgenossen in der Nachfolge Brahms´ gesehen
wurde, Erstaunliches zutage gefördert. Eine
Violinsonate, eine Suite für Violine allein und
eine Reihe von Charakterstücken lassen nur eine
Frage zu: Warum erst jetzt?
gefeiert
Zu Lebzeiten war Sträßer als Komponist
durchaus geschätzt; im Herbst 1917 ging in Köln
sogar ein ganzes Sträßer-Festival über die
Bühne. Die Avantgarde freilich beargwöhnte das
Festhalten am Tonalen, wenngleich Sträßer
harmonisch durchaus eigene Wege beschritt.
Seinem Vorbild Brahms hat Ewald Sträßer eine
große melodische Erfindungsgabe voraus, die
gerade in den Werken für Violine und Klavier
besonders vorteilhaft zur Entfaltung kommt.
getreu
Das „Ariosio“ trägt das Gesangliche bereits im
Titel, und auch die anderen Charakterstücke,
hier als „Drei Reigen“ betitelt, bieten
insbesondere für die Violine eine dankbare
Aufgabe. Und auch von den Überschriften
„Ländler – Spanischer Tanz – Mazurka“ sollte
man sich nicht täuschen lassen: Seine rheinische
Herkunft kann Sträßer auch auf der Reise durch
Europas Stile nicht verleugnen…
gespannt
Überhaupt ist es die immer wieder zarte, mitunter
auch sentimentale Stimmung, die neben den
unglaublich weit ausschwingenden Melodiebögen
an Sträßers Musik so bezaubert und auch
in den beinahe sinfonischen Dimensionen der
Sonate zu märchenhaften Episoden führt.
Gudrun Höbold und Eri Uchino tauchen tief ein in
diese besondere Klangwelt, von der man gerne
noch viel mehr erfahren möchte.