Verhängnis
Mit dieser Veröffentlichung von vier zentralen Werken
des Erwin Schulhoff wird ein Schweigen gebrochen,
das vor mehr als einem halben Jahrhundert die
nationalsozialistische Propaganda verhängte und das
bis heute die westliche Musikwelt kaum überwunden
hat - und das, obwohl Raritäten und Ersteinspielungen
wie diese phantastische Hörerfahrungen
versprechen.
Freier Fall
1894 in Prag geboren experimentierte Schulhoff im
Laufe seines kurzen Lebens mit allen Strömungen der
Avantgarde, sogar mit dem Dadaismus und dem
Jazz, bevor er 1942 in der Festung Wülzburg - als
Jude und Kommunist interniert - an Tuberkolose
verstarb.
Liebes Lied
Schulhoffs sehnsuchtsvolle Lieder op. 2 lassen noch
die Verwurzelung in der spätromantischen Harmoniewelt
erkennen: Die chromatisch durchsetzte Harmonik
steht mit seinen ausdrucksvollen Vorhaltsbildungen
dem wagnerschen "Tristan" nicht zufällig nahe.
Sie ja Kranz
Während für Hindemith und Krenek der Ausflug in den
Jazz nur eine kurze Episode blieb, verschrieb sich
Schulhoff mit Haut und Haar der Auseinandersetzung
mit Foxtrott, Boston oder Tango. Der Prolog zu der
Suite für Kammerorchester aus dem Jahre 1921 zeigt,
wie sehr er sich für die Kunstströmung des Dadaismus
einsetzte: "Bierhaussiechen ist meine Seele, und
meine Zähne klappern im Shimmytakt. Meine Gehirne
brüllen: Heil Dir im Siejakranz..."
Weimarer Republik
Hinter dem klangvollen Titel Tritonus Wimares
verbergen sich die führenden Solisten der
Staatskapelle Weimar - ein Ensemble mit großer
Tradition. Heute gilt Tritonus Wimares als Spezialist
für die Klassiker der Zwanziger Jahre des
vergangenen Jahrhunderts. Zur Strawinsky-CD des
Ensembles:
"...Hervorragend!" (STEREOPLAY)
"...another superb chamber orchestra ... filled with
imagination and humor." (FANFARE)
"... ein Ensemble von höchster Qualität... ein Hörvergnügen
allerersten Ranges." (DAS ORCHESTER).