Versenkung
Er war einer der erfolgreichsten
Opernkomponisten seiner Generation, doch der
Erste Weltkrieg machte der hoffnungsvolle
Karriere ein jähes Ende: An den Erfolg von „Die
vier Grobiane“, bis heute gelegentlich auf dem
Spielplan, konnte Ermanno Wolf-Ferrari
zeitlebens nicht mehr anknüpfen. Dass der
Deutsch-Italiener auch hochwertige
Kammermusik komponierte, ist inzwischen völlig
in Vergessenheit geraten; Grund genug, eine
besondere klangvolle Preziose aus dem
reichhaltigen MDG-Archiv auf zwei CDs neu
auferstehen zu lassen.
Vermächtnis
Der vielseitig begabte, vor gut einem Jahrzehnt
verstorbene Wolfgang Sawallisch, ließ es sich
nicht nehmen, mit „seinen“ Musikern aus dem
Münchner Staatsorchester das opulente
Klavierquintett aufzunehmen. Dass das
Leopolder-Quartett weit mehr zu bieten hat als
ein zufällig zusammengestelltes symphonisches
Kammermusikensemble, zeigt diese Aufnahme
sehr eindrücklich.
Verbindung
Für die beiden Klaviertrios ist das Münchner
Klaviertrio natürlich ersteWahl; inMünchen sind
Wolf-Ferraris Werke schließlich zumeist
uraufgeführt worden. Während das Trio op. 5
gegen Ende der Studienzeit bei Josef
Rheinberger entstand, markiert das Trio op. 7
bereits den Abschluss einer ersten
Schaffensphase, bevor Wolf-Ferrari sich fast
ausschließlich mit der Oper beschäftigte.
Vergnügen
Wie immer in MDGs „Preziosa“-Reihe wird der
überaus kundige Einführungstext durch
kurzweilige, zuweilen auch sehr erhellende
Anekdoten aus der Erinnerung durch Werner
Dabringhaus ergänzt. So erfährt man, was es mit
der Bratsche von Fritz Ruf, der das Leopolder-
Quartett für op. 42 zum Streichquintett
erweitert, auf sich hat – ob Sie das Instrument
auch mit geschlossenen Augen erkennen?