Beschreibung
Wandschrank
Echte Dauerbrenner hat Erik Satie hinterlassen – seine Lieder gehören bislang nicht dazu. Völlig zu Unrecht, wie Holger Falk und Steffen Schleiermacher mit dieser Neuaufnahme sämtlicher Mélodies und Chansons beweisen: Von zartester Ernsthaftigkeit bis zur derbsten Komik reicht die Palette des legendären Eigenbrötlers, der Zeit seines Lebens in bitterster Armut existieren musste und sich seinen Unterhalt mit „Lohnklimperei“ verdiente. Der eigenwillige Humor, der viele seiner Klavierkompositionen prägt, findet auch in den Liedern seinen Niederschlag – dankbar aufgegriffen von Holger Falk, der seine vielseitigen schauspielerischen Talente hier voll ausleben darf.
Glatteis
Große Literatur sucht man unter Saties Textvorlagen vergeblich. Mit Contamine de Latour, seinem Jugendfreund katalanischer Herkunft, wagt er die ersten Versuche – ironischerweise von seinem Vater als „op. 20“ annonciert; auch sein Ausflug in die Welt des Ordens des Rose + Croix findet in „Hymne“ auf ein rätselhaft-schwülstig-mystische Gedicht von Sar Peladan seinen Niederschlag. Als Satie notgedrungen Nacht für Nacht den Chansonnier und Clubbetreiber Vincent Hyspa auf dem Klavier begleiten musste, entstanden etliche Kabarettlieder auf Hyspas Texte. Und dann ist doch noch ein echter Evergreen dabei: Den sehnsuchtsvollen Walzer „Je te veux“ haben von Jessye Norman bis zu japanischen Eiskunstläufern auch heute noch etliche Weltstars im Programm.
Amusement
Für das Pariser Cabaret typisch sind Strophenlieder. Da wird auch gerne mal Staatspräsident Clemenceau durch den Kakao gezogen; andere dienen einfach der humorigen Unterhaltung, wie „Chez le docteur“. Einige von Hyspas Texten sind nicht überliefert oder verloren gegangen. Holger Falk macht aus der Not eine Tugend: Man höre nur einmal „Rambouillet“ oder „Enfant - Martyre“ – für die intimeren Kenner der französischen Sprache dürfte auch „Les Oiseaux“ ein besonderes Vergnügen sein…
Esprit
Äußerst verdichtet sind Saties eigene „Trois Poèmes d´Amour“; kurze Lieder, keines länger als acht Takte, mit den für Saties spätere Kompositionen so charakteristischen „Erklärungen“ – Zusatztexte, deren Zusammenhang mit der Komposition sich keineswegs erschließt… Und auch in diesen Miniaturen zeigen sich Holger Falk und Steffen Schleiermacher als die idealen Sachwalter für Saties Musik: Ohne falsche Albernheit, mit feinem Humor und einer gehörigen Portion Ironie sorgen sie für ein unterhaltsames Programm mit Tiefgang.
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