Hervorragend
Diese außergewöhnliche Einspielung beleuchtet eine Phase französischer Kulturgeschichte, die sich bewußt dem Licht entzog – die Kunst des Anderstöners Erik Satie. Sehr drängt sich der Eindruck auf, Satie wollte abweichen, um zumindest tendenziell mißverstanden zu werden. Wer diese CD hört, versteht, warum Satie zum geistigen Vater eines John Cage wurde...

Etonnante
Ernst und Spott, Realität und Phantasie flossen bei keinem seiner Kollegen so sehr ineinander wie bei Satie. Die Musikliebhaber, seit der Romantik eher zur genieträchtigen Humorlosigkeit neigend, mußten den Kopf angesichts der satierischen Verwirrspiele schütteln. Und das, weil er, wo man ihn ausgerechnet für lustig hielt, absolut ernst wurde: etwa in den vorliegenden Stücken des Zyklus Le Fils des Etoiles, die während seiner Mitgliedschaft in einem Geheim- Orden komponierte...

Espléndidas
Dieser Orden verschrieb sich der Musik Richard Wagners und stand in einem eigenartigen Spannungsfeld zwischen Gralsmystik, Antikenverehrung und Katholizismus. Satie schrieb seinen Klavierzyklus „Der Sohn der Sterne“ 1890 zu einem Drama des Ordenspriesters Joséphin Péladan, der behautpet hatte, von alten assyrischen Königen den Titel „Großmeister des Ordens“ erhalten zu haben...

Fascinating
Saties Musik ist also alles andere als Satire. Der Zyklus wurde allerdings erst 1892 uraufgeführt – zu einem Zeitpunkt, an dem sich Satie bereits nachhaltig mit Péladan zerstritten hatte. Dies könnte erklären, warum die Musik im Druck nur auszugsweise erschien, im Manuskript aber vollständig vorliegt. Wurde Satie nicht fertig? Hat Péladandie Musik nicht gefallen? War sie vielleicht zu eigenständig und nicht wagnerisch genug?

Outstanding
Diese Reise in die ausgehenden Jahre des 19. Jahrhunderts erhält die packende Gestalt nicht nur in der kompositorischen Rarität – kein Wunder, daß hier ein Künstler wie Steffen Schleiermacher, der sich wie kein zweiter mit John Cage auseinandergesetzt hat, quasi en passant die Voraussetzungen für ein tieferes Satie- Verständnis schafft.
"...in künstlerisch musikalischer Hinsicht hervorragend." (Klassik heute) - "...d’une qualité artistique et technique étonnante." (Diapason) - "...unas interpretaciones espléndidas." (Scherzo) - "...a truly outstanding and fascinating musician." (Gramophone)