Federnd
Klavieristische Artistik pur: nur wenige Pianisten sind den
Sonaten Domenico Scarlattis mit der Federleichtigkeit
gewachsen, mit der sie Christian Zacharias hier interpretiert.
Nach den unerhörten Klangaspekten, die er Mozart und
Schumann entlockte, wieder ein echter „Hinhörer“ bei
MDG...
Tastend
Wenn es einen „Spezialisten“ unter den
Musikerpersönlichkeiten der Bachzeit gab, dann Domenico
Scarlatti. Er widmete sich fast 30 Jahre seines Lebens
ausschließlich der Komposition von Sonaten für
Tasteninstrumente, und er schrieb diese für eine einzige
Person, die portugiesische Infantin und spätere spanische
Königin Maria Barbara. In der Abgeschiedenheit des
Madrider Hofes komponierte er für seine Gönnerin und
Schülerin über 550 Werke...
Inspiriert
Scarlatti Werke verdanken einen großen Teil der Inspiration
seiner Wahlheimat Spanien. Jedoch glättete er im
Gegensatz zu seinen Zeitgenossen die folkloristischen
Elemente nicht, sondern beließ ihnen ihre Fremdartigkeit:
Immer wieder taucht in seinen Sonaten die Kastagnettenoder
Trommelbegleitung spanischer Tänze, des Fandango
oder cante jondo, auf...
Begeistert
Scarlatti lebte für das Cembalo – und dementsprechend
enthusiastisch reagierten seine Zeitgenossen auf sein Spiel.
Über den „Paganini auf dem Cembalo“ berichtet der
Musikgelehrte Charles Burney: „Tausend Teufel! Nie zuvor
habe ich Passagen so vollendet und wirkungsvoll spielen
gehört.“
Vollendet
Der 1950 in Indien geborene Christian Zacharias gehört
zweifellos zur pianistischen Weltelite. Zacharias versteht die
unterschiedlichsten Sphären künstlerischer Arbeit zu
verbinden: als Pianist, als Pädagoge, als Dirigent und als
Wissenschaftler – ein Gestalter musikalischer
Momentaufnahmen. Seine Zusammenarbeit mit MDG
begann mit Schuberts Forellen-Quintett, das er mit dem
Leipziger Streichquartett aufnahm: „... one of the finest
Schubert recordings on the market“ (Fanfare). Répertoire
stellte diese Aufnahme in einem Interpretationsvergleich von
17 (!) Einspielungen an die 1. Stelle: "... la plus
recommandable!", und die Mozart- und Schumann-
Einspielungen charaktierisierte Répertoire als “la
perfection!“.