Heros
Er ist der Shootingstar in der jüngsten Komponistengeneration,
und dass das kein Zufall ist,
stellt David Philip Hefti mit seinen bislang vier
Streichquartetten fulminant unter Beweis. Lange
hat man die Königsgattung der Kammermusik
nicht mehr so vielfarbig, so tiefgründig und
erfrischend neu erlebt wie in diesen Werken,
zupackend und mit vollem Risiko vom Leipziger
Streichquartett aufs Podium gezaubert.
Mythos
Aufregend, welch neue Farben Hefti dem so gar
nicht verstaubten Klangkörper abgewinnt:
Silbrige „Sternschnuppen“ schießen vom
Himmel, faszinierende Pizzicato-Varianten
lassen ein in allen Regenbogenfarben
schillerndes Leuchten erscheinen, da rumpelt,
knirscht und kracht es – um dann wieder in
unbeschreiblich schöner Einfachheit das
„Guggisberg-Lied“ zu singen. Nie bloßer Effekt,
sorgen die außergewöhnlichen Klänge für eine
ungehörte Intensität der Stimmungen.
Helios
„Mobile“ ist als eigenständiges Werk erfahrbar,
dabei sind die sechs Teile ursprünglich konzipiert
als Interludien zu den sieben Sätzen des Brahms
Requiems. Schon der Beginn geht unter die
Haut: „Denn alles Fleisch, es ist wie Gras“ lässt
sich als Struktur noch erahnen, ist dabei aber so
erschütternd klanglos, dass die Vergänglichkeit
irdischen Daseins unmittelbar erfahrbar wird.
Kosmos
Mit atemberaubender Virtuosität setzen die vier
Leipziger die herausfordernden Partituren um,
die sämtliche Klangbereiche vor und hinter dem
Steg ausloten. Das hat auch den Komponisten
überzeugt, der zwei Werke dem Leipziger
Streichquartett gewidmet hat. Aus tiefem
Verständnis meistern sie die Herausforderungen
der Werke und setzen mit dem „Leipzig Sound“
eigene Maßstäbe.