Familientreffen
Zu Clara Schumanns 200. Geburtstag macht Josef
De Beenhouwer der Jubilarin und dem Publikum ein
besonderes Geschenk: In zahlreichen
Ersteinspielungen widmet er sich dem umfangreichen
Transkriptionsschaffen der berühmten
Pianistin. Damit würdigt er nicht nur ihr
kompositorisches Talent, er wirft ein Schlaglicht auf
Werke, mit denen Clara Schumann sich ganz
bewusst und intensiv auseinandergesetzt hat, und
rundet so das Bild der Künstlerfamilie Schumann
auf besonders attraktive Weise ab.
Verschmelzung
Im Mittelpunkt stehen ausgewählte Lieder von
Robert Schumann. Insgesamt 30 Transkriptionen
sind bereits zu Lebzeiten der Komponistin verlegt
worden, 11 weitere wurden erst vor wenigen Jahren
entdeckt und herausgegeben. De Beenhouwers
Auswahl schöpft aus beiden Quellen und zeigt, wie
geschickt Clara es verstand, die Singstimme in
Roberts mitunter komplizierten Klaviersatz zu
integrieren.
Projektion
Auch Roberts „Studien und Skizzen für den
Pedalflügel“ hat Clara auf das Klavier übertragen.
Die Stücke erfordern eine enorme Spannweite und
Flexibilität der Hand – Beleg für Claras
herausragende pianistische Fähigkeiten. Johannes
Brahms darf auf dieser verdienstvollen
Zusammenstellung natürlich nicht fehlen: Das
Menuett aus der D-Dur-Serenade und das Scherzo
aus der – fast unspielbaren – Bearbeitung der
Serenade A-Dur beleuchten die innige Künstlerfreundschaft
zum jüngeren Komponisten.
Glücksfund
Zwei echte Trouvaillen ergänzen das klug
ausgewählte Programm: Ein Andante aus den
„Three Diversions“ des hierzulande völlig
unbekannten William Sterndale Bennett und das
Albumblatt über „Ein feste Burg ist unser Gott“ der
gerade einmal 19jährigen Clara Wieck machen Lust
auf mehr – vor allem, wenn sie so liebevoll
präsentiert werden wie auf dieser sorgfältig in
natürlicher Raumatmosphäre aufgenommenen
Super Audio CD.