Alt und Neu
Zweimal bereits hat Siegbert Rampe mit seinem
Ensemble „Nova Stravaganza“ Christoph Graupner
die Reverenz erwiesen – und jedes Mal wurden die
Musiker dafür mit dem „Echo Klassik“ belohnt. Im 250.
Todesjahr eines der führenden Barock-Komponisten
haben Rampe & Co. nun auch einige der wenigen
kammermusikalischen Werke des Hofmusikers von
Hessen-Darmstadt erstmals auf historischen
Instrumenten eingespielt.
Groß und Klein
Wenn es den Landgrafen am Darmstädter Hof nach
Unterhaltung gelüstete, war Graupner stets zur Stelle.
Gleich mehrmals pro Woche präsentierte er seinem
Dienstherrn eigene Werke. Nicht immer waren es
aufwändig groß besetzte Kompositionen, manchmal
stellte er auch Musik für kleine Ensembles vor, an der
er sich bereits zu seiner frühen Hamburger Zeit geübt
hatte.
Hoch und Tief
Der „Canon all’unisono“ GWV 218 ist eigentlich eine
Triosonate mit sechs Sätzen: Während die beiden
Oboen äußerst kunstvoll und mit feinsten Verzierungen
die Solostimmen interpretieren, sorgen Cello
und Cembalo für Kontrapunkt und Klangfundament.
Eine konzertante Partie hat das Blasinstrument auch
in Graupners siebensätziger F-Dur-Ouvertüre GWV
447: ein feurig festliches Stück für Blockflöte,
Streicher und Cembalo aus dem Jahr 1740.
Früh und Spät
Die G-Dur-Sonate GWV 707 ist ein solches Frühwerk.
Christoph Graupner kombiniert hier sehr kunstvoll
Traversflöte und Cembalo. Bei der g-Moll-Sonate
GWV 711 kommt der Komponist rund 30 Jahre später
auf diese besondere Besetzung zurück. Siegbert
Rampe und die Flötistin Annie Laflamme präsentieren
die beiden Werke engagiert und vielfarbig auf
Instrumenten, deren Ursprünge in den Jahren 1710
und 1750 liegen.