Wiedergeburt
Wieder eine aufsehenerregende Entdeckung, die der
Klarinettist Dieter Klöcker zusammen mit drei
Mitgliedern des Consortium Classicum zum Klingen
bringt: Fast 200 Jahre nach seinem Wirken sind drei
weitere Quartette des hochbegabten Exzentrikers
Antonio Casimir Cartellieri auf CD greifbar.
Wiederentdeckung
Der Schwierigkeitsgrad seiner Werke einerseits und
der Futterneid der reisenden Virtuosen anderseits
dürften wesentlich zum Verschwinden der
faszinierenden Kompositionen Cartellieris beigetragen
haben – die hochspezialisierten Musiker liebten es,
das Publikum mit unbekannten Bravourstücken zu
überraschen und hielten - von Fachkollegen
argwöhnisch beäugt - die besten Werke fest unter
Verschluss. Erst philologischer Spürsinn und
mühevolle Kleinarbeit brachte die Schätze vor
wenigen Jahren wieder zutage.
Widerspruch
Cartellieri war überzeugter Individualist. Auf der
Schwelle zur Frühromantik befand sich der
hochbegabte Musiker quasi zeit seines Lebens
„zwischen den Stühlen“. Seine Zeitgenossen
schüttelten angesichts der gewagten harmonischen
Wendungen den Kopf, und die Geschichtsschreiber
späterer Generationen nahmen Cartellieri erst gar
nicht zur Kenntnis: Cartellieri war ein Phantast, den
die Redaktion des Standard-Musiklexikons Musik in
Geschichte und Gegenwart prompt in seiner 1.
Auflage vergaß...
Wiederhall
Es erübrigt sich, über die Virtuosität Dieter Klöckers
viele Worte zu verlieren; und das Consortium
Classicum versteht es sowieso wie kein anderes auf
der Welt, die Musik des Wahlböhmen Cartillieri wieder
lebendig werden zu lassen. Über Klöckers
Pionierarbeit an den Werken Cartellieris schrieb
dementsprechend die internationale Fachkritik:
"Excellently played and recorded..." (FANFARE); "...
furiose, in jeder Hinsicht begeisternde CD-Premiere."
(STEREOPLAY).