Vorspiel
Wild poltert Rübezahl durchs Riesengebirge, wie
ein Windhauch huschen die Elfen in Oberons
Gefolge: Auf dem Höhepunkt der Romantik
komponiert Carl Maria von Weber Bilder von
suggestiver Wirkungskraft. Dass nicht nur die
Opernouvertüren, sondern auch die „reine“
Instrumentalmusik seiner Klarinettenkonzerte
emotionale Spannung von höchster Dichte
erzeugen kann, führt Martin Spangenberg bei
seinem Debüt mit dem Orchester M 18
eindrucksvoll vor Ohren. Und das im 3D-Klang der
2+2+2-Wiedergabe: ein virtuoses Klangfest für die
Sinne.
Beispiel
Schon der Anfang von Webers erstem
Klarinettenkonzert verbreitet eine märchenhafte
Stimmung: In düsterem f-Moll tupfen die Celli ihr
mysteriöses Thema über repetierten Achteln der
Streicher, kommentiert von kecken Trillern der
zweiten(!) Violinen, bevor sich urplötzlich in einem
gewaltigen Fortissimo-Schlag des gesamten
Orchesters die aufgestaute Energie entlädt. Im
zweiten Satz bildet die Soloklarinette mit drei
gedämpften Hörnern ein hervorragend gelauntes
Quartett. Hochachtung vor der Horngruppe von M
18, die sich dieser Herausforderung annehmen und
mit Bravour meistern!
Festspiel
Das Concertino stellt eine Mini-Oper vor, mit
Ouvertüre, erzählenden Rezitativen und
glamourösen Arien. Der Vorstellungskraft des
Hörers wird reichlich Nahrung gegeben; auch wenn
kein „Programm“ hinter den Noten zu entdecken ist,
so entsteht unmittelbar in der empfänglichen
Phantasie eine faszinierende Geschichte: Romantik
pur!
Superspiel
Dank überragender Spieltechnik, gepaart mit
sensiblem Gespür für die emotionalen Momente
und seiner „sprechenden“ Spielweise gelingt es
Martin Spangenberg, Webers Klarinettenkonzerte
aus der Schublade des Virtuosenfutters zu befreien
und die wahre Kostbarkeit dieser Musik frei zu
legen. Nicht zuletzt die penible Beachtung der vom
Komponisten vorgeschlagenen Tempi, die häufig
überraschend zurückhaltend gewählt sind, lassen
völlig neue Aspekte dieser großartigen Musik in den
Vordergrund treten.