Auftakt
Dmitrij Schostakowitsch war gerade einmal 17 Jahre
alt, als er sein Klavierstudium in Petrograd beendete.
Im selben Jahr veröffentlichte er sein erstes
Klaviertrio, immerhin schon als Opus 8. Das Trio Alba
stellt diesem jugendfrischen Werk das Trio op. 67 aus
dem Jahr 1944 gegenüber und erweitert mit Bedřich
Smetanas Klaviertrio op. 15 den lohnenswerten Blick
auf die Kammermusik des slawischen Kulturraums.
Abschied
Slawisch geht es zu bei Smetana: Der Furiant, ein
schwungvoller böhmischer Tanz, prägt gleich zwei der
drei Sätze. Dabei hat das Werk einen traurigen
Hintergrund – Smetanas Tochter verstarb kurz zuvor,
erst vierjährig, Das Trio ist ihrem Andenken gewidmet,
klagende Linien und Seufzer bringen den Schmerz
zum Ausdruck. Weite solistische Passagen vermitteln
den Eindruck großer Einsamkeit. Und klanglicher
Schönheit.
Anteil
Auch Schostakowitschs Trio op. 67 gedenkt eines
Verstorbenen; die tiefe Betroffenheit des Komponisten
über den plötzlichen Tod eines Freundes kommt nicht
nur in einem einfühlsamen Brief an die Witwe zum
Ausdruck. Wie eine herzzerreißende Klage spielen
die Streicher kurz vor Schluss fortissimo con sordino
– eine faszinierte Klangwirkung, die durch Mark und
Bein geht.
Abbild
Das Trio Alba lässt sich auf die Tiefe dieser
Seelenzustände vorbehaltlos ein. Und auch das
schwärmerische einer jungen Liebe, das
Schostakowitschs erstes Trio durchweht, findet bei
den drei Österreichern adäquaten Ausdruck. Mit
großer Anteilnahme eingefangen, überzeugt diese
Neueinspielung - in bester Super-Audio-Qualität auf
die Hybrid SACD gepresst - durch ihre frappante
Natürlichkeit in Abbildung und Wiedergabe.