Pilgerreise
Ein Zentrum der Orgelbaukunst im 17. Jahrhundert finden wir im Norden Deutschlands. Diese SACD belegt, dass es nicht nur im Norden, sondern in Norden lag. Sie ist das Ergebnis klangästhetischer Probebohrungen in einem Landstrich, der nicht nur Bach begeisterte, sondern auch noch heute als Orgel- Mekka gilt.

Orgelpapst
Die berühmte Arp-Schnitger-Orgel in der Ludgerikirche Norden – der größte und bedeutendste Sakralbau Ostfrieslands – strahlt in drei Richtungen: Während der gotische Chorraum mit viel Nachhall vom Oberwerk beschallt wird und einen großen Kathedralklang entwickelt, hat das Hauptwerk seine größte Präsenz im Querschiff, und der Pedalturm verweist in das romanische Längsschiff: ein 3DKlangfest für alle Sinne.

Klangmeister
Unter den Komponisten, die das Farbenspiel der wertvollen Orgel Realität werden lassen, finden wir en passant aparte Individualisten, so. z. B. Arnolt Schlick, aber auch bekanntere Komponisten wie Georg Böhm, Matthias Weckmann und die ganz großen Tastengenies William Byrd, Samuel Scheidt, Dietrich Buxtehude und Johann Sebastian Bach.

Füllhorn
Arnolt Schlicks Ascendo ad patrem meum ist ein Kuriosum: Es besteht aus zehn Stimmen, von denen vier im Pedal gespielt werden sollen (!). Johann Sebastian Bachs F-Dur-Toccata erklingt hier in einer Bearbeitung von Johann Gottfried Walther: Das überbordende Klangspektrum von Hauptwerk, Rückpositiv, Pedal- und Oberwerk gibt der Komposition eine plastische Wirkung, die durch die strahlende mitteltönige Stimmung der Orgel noch gesteigert wird. Und Dietrich Buxtehudes Canzona profitiert auf ihre Weise von der Farbenpracht des Instrumentes – man höre nur das Unterwasser- Register „Vogelgesang“...

Dopplereffekt
Agnes Luchterhandt studierte Kirchenmusik in Hannover und Groningen, bevor sie 1999 Kantorin und Organistin an der Arp-Schnitger-Orgel der Ludgerikirche Norden wurde. Thiemo Janssen studierte in Hannover, Lyon und Hamburg und ist ebenfalls Organist an der Nordener Ludgerikirche. 2004 initiierte er gemeinsam mit Agnes Luchterhandt den „Arp-Schnitger-Sommerkurs Norden“.