Anamnese
Mit den beiden vorliegenden Kompositionen löste
sich Antonín Dvorák aus seiner - wie er selbst
schrieb - „verrückten Periode“... Was bedeutet
dies für einen Komponisten von Weltrang? Auf
welche Weise näherte er sich seinem
unverwechselbaren Personalstil? Die
Klavierquartette op. 23 und op. 87 in der
Interpretation des Mozart Klavierquartetts weisen
einen spannenden Weg ...
Medikation
Die Modevorbilder Wagner und Liszt, die für die
Erweiterung der Harmonik und Aufweichung der
traditionellen Form standen, läßt Dvorák 1875
hinter sich. Stattdessen wendet er sich den
klassischen Genies wie Mozart, Beethoven und
Schubert zu. Dvorák denkt ab sofort in formaler
und tonaler Hinsicht „harmonisch“ – alles
entspricht dem Prinzip der Ausgewogenheit und
Originalität. Und erstmals finden Elemente der
slawischen Folklore Eingang in die
kompositorische Erfindung des Prager
Tonsetzers.
Genesung
Diese Wendung löst bei Dvorák einen
ungeheuren Phantasieschub aus: Das
Klavierquartett op. 87 strömt über von
melodischer und ausdrucksmäßiger Vielfalt, ja
von musikalischer - aber immer kontrollierter -
Buntheit, was der Komponist seinem Freund
Alois Göbl mit den Worten beschrieb: „Das
Komponieren geht über Erwartung leicht und die
Melodien fliegen mir nur so zu.“
Vitalität
Das Mozart Piano Quartet ist eine international
besetzte Kammermusik-Formation, die mit der
vorliegenden CD ihr MDG-Debut feiert. Im
vergangenen Jahr absolvierte das Ensemble
seine erste, außerordentlich erfolgreiche USATournee:
„... with alert sensitive and exhilarating
accounts of Mozart’s legacy in the genre.“
(STRAD)