Netzteil
Der Pianist Steffen Scheiermacher spannt mit der
neuen Reihe ein bisher selten gezeigtes Beziehungsnetz
von künstlerischen Abhängigkeiten: Hier erweisen
Musiker wie Eisler, Spinner, Herscovici oder
Wolpe ihrem Lehrer Anton Webern späten Dank –
und zeigen, was sie in der Webernschen Wohnung in
Mödling in Harmonie- und Formenlehre gelernt
haben...
Datenverlust
Webern kommt zu Beginn dieser Einspielung zu
„Ton“: Seine knappen Variationen op. 27 aus dem
Jahre 1936 gehören zu den vielen mißverstandenen
Kompositionen, in die spätere Generationen akademische
Askese hinein- und Lyrik herausinterpretieren
sollten.
Festplatte
Lehren und Lernen war für die Musiker der Zweiten
Wiener Schule ein zentrales Anliegen. Die Schüler
des Kreises um Schönberg, Berg und Webern
saugten die ästhetischen Maximen ihre Lehrer auf,
auch wenn sie wie der radikale Stefan Wolpe ihren
eigenen Stil behielten. Sei es die überbordende,
stahlharte Mechanik Wolpes, die minimalistischen
Klangbilder Fockes, oder die klaren Linien Herscovicis
– alle stilistischen Elemente reflektieren den Diskurs
mit ihrem Lehrer.
Arbeitsspeicher
Steffen Schleiermacher arbeitet seit 1988 freischaffend
als Komponist und Pianist und hat sich
ausschließlich auf die Musik des 20. Jahrhunderts
spezialisiert. Er konzertierte als Solist mit weltberühmten
Orchestern, darunter das Gewandhausorchester
Leipzig, die Münchner Philharmoniker oder
das RSO Berlin. Konzertreisen führten ihn durch
zahlreiche Länder Europas, Südamerikas und des
Fernen Ostens.