Expertise
Ein furioses Projekt ist abgeschlossen: Das Utrecht String
Quartet beendet mit Vol.5 die Gesamteinspielung der
Streichquartette von Alexander Glasunow und schlägt
diesmal den Bogen vom überbordenden Jugendwerk des
17jährigen Hochbegabten zum 7. Streichquartett, das
1930 als eines der letzten Werke des damals 70jährigen
Komponisten in Paris entstand. Das Utrecht String
Quartet glänzt mit absoluter Beherrschung der Form,
beweist gedankliche Konzentration, inhaltliche Tiefe und
begeistert mit einem nuancierten Reichtum der
Klangfarben: Eine famose Visitenkarte dieses sympathischen
niederländischen Ensembles.
Expansion
Rimski-Korsakow legte angesichts des jungen Genies
seine ohnehin zerfurchte Stirn in Falten, konnte er seinem
Eleven doch auf dem Gebiet der Musiklehre und des
Solfège nichts mehr beibringen. Mit 16 waren die Studien
abgeschlossen – endlich durfte der kleine Alexander an
die Kammermusik. Und was für Brahms die „Neuen
Bahnen“ waren, wurde für Glasunow der „junge Samson“:
Als solcher wurde der 17jährige nämlich bei seinem
Debüt von der Petersburger Fachpresse gefeiert. Seine 1.
Sinfonie hatte die gesamte russische Hautevolee von den
Sitzen gerissen. Und das Beste sollte erst noch kommen,
das erste Streichquartett war nämlich zeitgleich
entstanden...
Entfernung
Auch in seinem letzten Streichquartett offenbart
Glasunow alle Facetten seiner musikalischen Natur, formt
sanfte, runde Konturen, meißelt prägnante rhythmische
Figuren heraus oder schafft einfach nur grandiosmelancholische
Themen in einer raffinierten Mischung
aus klassischen und national-folkloristischen Elementen
mit geheimnisvollen Märchenbildern bis hin zum
festlichen Glockengeläut. Was für eine klangstarke
Referenz an die entfernte Heimat.
Exzeptionelles Echo
„Das Utrecht String Quartet spielt die gewaltigen Werke
souverän und bietet mit Hilfe der hervorragenden
Tontechnik eine raffinierte Klangkultur.“ (Crescendo)
„Betonte Glissandi, breite, kräftige Bogenstriche – die sich
mit lyrischen Schluchzern abwechseln, die Aufnahme
klingt nach Spaß an Tanz und Volksgut, nicht nach der
Königsdisziplin der Kammermusik. Besser hätte das
Ensemble dieser Musik nicht gerecht werden können.“
(HR)
„Un disque raffiné et sans équivalent dans la discographie
actuelle" (Classica-Répertoire)