erstaunlich
Schon 1882 bejubelte das Publikum die
Uraufführung der ersten Sinfonie des gerade
einmal 16jährigen Alexander Glasunow. Aus
dem umfangreichen Schaffen des Frühstarters
präsentieren die Niederrheinischen
Sinfoniker unter Leitung ihres Chefdirigenten
Mihkel Kütson nun eine überaus attraktive
Auswahl, in der sich die volkstypisch
nationalrussischen Elemente des „Mächtigen
Häufleins“ aufs Vorteilhafteste mit der
mitteleuropäisch geprägten Klangsprache
Tschaikowskys verbinden.
klassisch
Pastorale“ nennt Glasunow seine 7.
Sinfonie, und die Parallele zu Beethoven ist
– vor allem im bukolischen Kopfsatz –
unverkennbar. Sein kompositorisches Handwerkszeug,
erworben bei Balakirew und
Rimskij-Korssakow, beherrscht der immer
noch junge Mann perfekt: Motivverarbeitung,
Kontrapunkt und zyklische Form fügen sich
zu einem überzeugenden Ganzen, das im
mitreißenden Finale zudem großartige
Pracht entfaltet
originär
Mit „Stenka Razin“ verarbeitet Glasunow ein
populäres, überaus dramatisches Sujet aus
der russischen Geschichte zu einer
sinfonischen Dichtung. Das berühmte,
melancholische Lied der Wolgaschlepper
treibt die Handlung um den raubeinigen
Piraten voran, eine Liebesaffäre mit
persischer Prinzessin inbegriffen. Natürlich
gibt es ein tragisches Ende, das allerdings
von den Gefährten stürmisch begrüßt wird…
vielfältig
Das Poème lyrique und die Carneval-
Ouvertüre runden ein Programm ab, das
nicht nur inhaltlich überzeugt: Eingefangen in
dreidimensionalem Klanggewand und in
bester Super Audio CD-Qualität präsentiert,
ist dieses Glasunow-Projekt auch eine
vielfarbige audiophile Kostbarkeit, die
sinfonische Enthusiasten zum Schwärmen
bringen dürfte.