Joachim Pliquett ist seit 1982 erster Solotrompeter im Deutschen Symphonie-Orchester Berlin. Daneben entwickelt er eine intensive solistische
Tätigkeit, die durch zahlreiche Rundfunk-, Schallplatten- und Fernsehaufnahmen dokumentiert wird. Neben dem reichen Trompetenrepertoire des
Barockzeitalters gilt sein besonderes Interesse den Werken des 20. Jahrhunderts.
Arvid Gast wurde 1993 als Professor an die Hochschule für Musik und Theater in Leipzig und zum Leipziger Universitätsorganisten berufen. Seit
2004 ist er Professor für Künstlerisches Orgelspiel und Leiter der Kirchenmusikabteilung an der Musikhochschule Lübeck. Im Januar 2005 wurde er
zum Titularorganisten an St. Jakobi zu Lübeck ernannt.
Beide Künstler konzertieren seit 1979 zusammen und stimmen in besonderem Maße ihre Programme auf die Akustik der Räume und die
Möglichkeiten der jeweiligen Orgeln ab.
Die Orgeln von St. Jakobi in Lübeck bieten Joachim Pliquett und Arvid Gast eine ideale Basis für ihre Programmgestaltung: die kleine Orgel
(Stellwagen 1636/1637) ist besonders geeignet für Musik des Barock und speziell für die Musik Buxtehudes. Die große Orgel basiert zwar auch auf
einem alten Instrument, wurde aber durch die grundlegende Wiederherstellung durch Karl Schuke in den Jahren 1983/1984 ein ideales Instrument für
Musik des 20. Jahrhunderts. Die Lettner-Orgel von 1673 (Richborn-Positiv) eignet sich besonders für solistische Musik des italienischen Barock.
Joachim Pliquett passt sich den verschiedenen Orgeln mit den jeweils geeigneten Trompeten an.
Die drei Orgeln in der St. Jakobi-Kirche in Lübeck befinden sich an verschiedenen Stellen und haben daher auch sehr unterschiedliche
Klangwirkungen im Kirchenraum. Wenn sich die verschiedenen Perspektiven des Raumes schon in der Stereo-Wiedergabe nachvollziehen lassen, so
ergibt die Mehrkanalwiedergabe, vor allem in der 2+2+2-Option, eine umso beeindruckendere Klangoptik, die nicht nur die Architektur der
Instrumente, sondern auch die Höhenperspektive dieses gotischen Kirchenraums erfahrbar macht.