In die Blütezeit der Habsburger Monarchie entführt uns eine nun wieder verfügbare Aufnahme mit Serenaden und Sonaten, die Mitte des 17. Jahrhunderts am mährischen Hof zu Kremsier entstanden sind. Das Trompeten-Consort Friedemann Immer und das Salzburger Barockensemble haben diese Werke entdeckt und bereits 1990 bei MDG in feinster digitaler Qualität eingespielt, als diese Technik bei anderen Labels noch in den Kinderschuhen steckte.
Vorreiter
Die Impulse für die Instrumentalmusik in Österreich, Böhmen und Mähren kamen im Hochbarock zumeist aus dem Süden: Eine ganze Reihe italienischer Musiker und Komponisten bereicherten die Kapellen bei Hofe, so dass sich dort immer wieder mediterrane Leichtigkeit mit traditionellem Habsburger Stil paarte. In diesem Umfeld entstanden auch die dem Militär entliehenen Trompeterkorps, deren Auftritte damals jede Festlichkeit krönte.
Der Fürstbischof von Olmütz, Karl Liechtenstein-Castelcron, hatte eine besondere Leidenschaft für die Trompeten. Er scharte daher Heinrich Ignaz Franz Biber, Joseph Paul Vejvanovsky und andere Komponisten um sich. Sie schufen in kürzester Zeit mehr als 100 Werke, die noch heute in der Schlossbibliothek von Kremsier aufbewahrt werden. Musikalische Vielfalt und eine große Variabilität der Bläser- und Streicherbesetzungen zeichnen die weltlichen und geistlichen Kompositionen dieser Zeit aus.
„Ein Muss für jeden Trompetenfan, der zudem ein besonders schönes Spiel liebt. Dieses selten aufgenommene Repertoire spielt eine wichtige Rolle in der frühen Blechbläsermusik.“ (Hifi Vision)
„Die beiden Ensembles agieren wohltuend kammermusikalisch-intim und vermeiden jegliches plakatives Blechgeschmetter.“ (Stereoplay)
„The trumpet playing ist first-rate. Immer’s sound is unmistakeble, as usual. The blend of the trumpet ensemble is suberb, playing aggressively in martial passages while adding a beautiful legato in others.“ (Historical Brass Society)